Samstag, 18. September

Tagesübersicht

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14.00 Uhr  –  Stadt Bern  –  Orte der Wut

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16.00 Uhr  –  Lorrainebrücke  –  Promenade à travers une oeuvre

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18.00 Uhr  –  Lorrainebrücke  –  Promenade à travers une oeuvre

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18.00 Uhr  –  Dampfzentrale Turbinensaal  –  Neue Töne aus der Schweiz

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19.30 Uhr  –  Stadttheater Saal  –  Wut

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20.00 Uhr  –  Dampfzentrale Kesselhaus  –  You Should Have Seen Me

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20.30 Uhr  –  Schlachthaus Theater  –  La Cérémonie


Tägliche Veranstaltungen

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ab 10.00 Uhr  –  Kunstmuseum   –  Lasterhafte Wutausbrüche

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ab 10.00 Uhr  –  Zentrum Paul Klee  –  Agent provocateur - ist wütig, macht wütig

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ab 21.30 Uhr  –  Stadttheater Festivalzentrum  –  Anger Release Machine

Rundgang / Führung
Kein VVK.  –  Nach Oben
Samstag, 18. September
14.00 Uhr

Orte der Wut

 

Stadt Bern

 
 

Wo es den Bernern den Hut lupfte und die Bernerinnen kratzbürstig wurden. Warum ein Sakramentshäuschen eingerissen wird und wie ein Künstler augenzwinkernd Missstände aufzeigt. Wieso ein Brunnen politisches Engagement provoziert und weshalb ein alternatives Zentrum auch nach 30 Jahren Betrieb für Gesprächsstoff sorgt.
     Mit szenischen Interventionen der geheimnisvollen roten Figur erzählen wir von Wutschichten der Stadt Bern. Der Rundgang wird vom Fachbereich Gestaltung und Kunst der Hochschule der Künste Bern gestalterisch begleitet.
     

Sprache: Dialekt

Eintritt: 20 / 15 Franken

Dauer: 90 Minuten


weitere Spieldaten:
Freitag, 10. September, 18.00 Uhr
Samstag, 11. September, 14.00 Uhr
Sonntag, 12. September, 14.00 Uhr
Montag, 13. September, 18.00 Uhr
Dienstag, 14. September, 18.00 Uhr
Mittwoch, 15. September, 18.00 Uhr
Donnerstag, 16. September, 18.00 Uhr
Freitag, 17. September, 18.00 Uhr

Treffpunkt: Münsterplatz (Seiteneingang Münster)

Für den Rundgang ist keine Anmeldung erforderlich.

Veranstaltet durch StattLand in Zusammenarbeit mit der Hochschule der Künste Bern (Fachbereich Gestaltung und Kunst) und der Biennale Bern


StattLand

 

Oper / Musiktheater
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Samstag, 18. September
16.00, 18.00 Uhr

Promenade à travers une oeuvre

Uraufführung: Installation und Klang-Performance inspiriert von den Arbeiten des mathematischen Genies Alexander Grothendieck

Lorrainebrücke

 
 

"Promenade à travers une oeuvre" ist eine Hommage an und eine Auseinandersetzung mit einem der grössten mathematischen Genies des 20. Jahrhunderts, dem deutsch-französischen Mathematiker Alexander Grothendieck, kongenialer Begründer der algebraischen Geometrie, die bis heute eine der grossen terra incognita der Mathematik darstellt. 1970 wandte sich Grothendieck von der Mathematik ab und engagierte sich stark politisch – er setzte sich beispielsweise persönlich für nordvietnamesische Mathematiker während des Vietnamkrieges ein – und ökologisch, indem er mathematische Vorlesungen mit ökologischen Themen verband. Er sorgte damit unter Wissenschaftlern für enormen Aufruhr. Grothendieck wurde zunehmend zum Eremiten, der sich freidenkerisch an den Rand der Gesellschaft wagte und Tausende von Seiten mit eigenen Reflexionen und Meditationen schrieb 1991 zog er sich als Eremit in die Pyrenäen zurück; nur wenige kennen seinen Aufenthaltsort. Bis heute verweigert er jeden Kontakt zur Aussenwelt.
     Die Lorrainebrücke, dieses klingende und architektonische Meisterwerk ist wie geschaffen für die Botschaft und den Geist von Grothendieck. So wird sie für die Installation Promenade à travers une oeuvre zum Ort der Begegnung mit dem metaphysischen und metapsychischen Universum dieses mathematischen Genies.

Sprache: Französisch

Dauer: 60 Minuten

Eintritt: 35 / 25 Franken

Treffpunkt: Ecke Hodlerstrasse/Lorrainebrücke

Achtung: Nicht rollstuhlgängig. Nicht geeignet für Menschen mit Platzangst.
Platzzahl limitiert.

weitere Spieldaten:
Mittwoch, 15. September, 18.00, 20.00 Uhr
Donnerstag, 16. September, 18.00, 20.00 Uhr

Konzeption/Komposition: Jonas Kocher

Schauspiel: Yves Jenny

Sopransaxophon: Michel Doneda

Videoinstallation: Pablo Weber

Ton und Electronics: Christian Müller

Lichtdesign: Tobias Müller

Technik: Raphael Raccuia, Pablo Weber

Blechmegafon: Jean Firmann

Veranstaltet durch: Biennale Bern


Jonas Kocher

 

Konzert
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Samstag, 18. September
18.00 Uhr

Neue Töne aus der Schweiz

basel sinfonietta / Stefan Asbury / Dominik Blum / Fritz Hauser

Dampfzentrale Turbinensaal

Bild: Ursula Sprecher & Andi Cortellini

Schweizer Komponisten sind für die meisten Veranstalter und insbesondere Orchester bestenfalls eine leidige Pflicht – nicht so für die basel sinfonietta: Das 1980 von jungen Musikerinnen und Musikern gegründete Orchester präsentiert an der Biennale Bern ein Konzert, welches das enorme Spektrum, die Originalität und Qualität des heutigen musikalischen Schaffens in der Schweiz aufzeigt. Das Konzert beginnt mit einer Wucht: Moloch von Martin Jaggi, ein Steinbruch von einem Werk und innerhalb der Schweizer Musik ein völlig neuer und eigenständiger Ton. Und die Uraufführung von altri naufragi des Tessiners Nadir Vassena, sowie der beiden sehr konträren Schlagzeuger Fritz Hauser und Michael Wertmüller versprechen hier ähnliche Klangerfahrungen. Während Fritz Hauser selber als Solist auftritt, wird bei Wertmüllers Werk Dominik Blum als Pianist und Hammond-Orgel-Spieler den Solopart übernehmen, ein in allen musikalischen Wassern gewaschener Interpret.
     Ziel der basel sinfonietta ist es, zeitgenössische Musik, Unbekanntes sowie bekannte Werke in neuen Zusammenhängen einem Publikum zu vermitteln, das sich offen zeigt für ungewöhnliche und experimentelle Klänge. Das Orchester verwirklichte in seiner Geschichte neben traditionellen Sinfoniekonzerten zahlreiche grenzüberschreitende Produktionen mit Jazz, Tanz und Performance sowie diverse Stummfilm- und Multimediaprojekte.

Dauer: 100 Minuten

Eintritt: 35 / 25 Franken

basel sinfonietta

Werke:
Martin Jaggi (*1978): Moloch für grosses Orchester (2008)
Nadir Vassena (*1970): altri naufragi, Uraufführung
Fritz Hauser (*1953): schraffur für Gong und Orchester, Uraufführung
Michael Wertmüller (*1968): Zeitkugel für Klavier, Hammond-Orgel und Orchester, Uraufführung

Leitung: Stefan Asbury

Leitung und Schlagzeug: Fritz Hauser

Klavier/Hammond-Orgel: Dominik Blum

Veranstaltet durch Biennale Bern


 

Oper / Musiktheater
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Samstag, 18. September
19.30 Uhr

Wut

Oper in sieben Bildern mit einem Epilog von A. L. Scartazzini (Schweizer Erstaufführung)

Libretto von Christian Martin Fuchs. Frei nach der Geschichte von Pedro I. von Portugal und seiner Geliebten Inês de Castro

Stadttheater Saal

Bild: Francis O'Connor / Bühnenbildmodell

Ein drastischer Stoff, wie für das Theater geschaffen: Die Geschichte erzählt von der grossen Liebe eines Prinzen, die am mörderischen Veto des Vaters zugrunde geht. Seine Trauer steigert sich zu grenzenloser Wut. An die Macht gekommen, wird er zum grausamen Tyrannen, der seine destruktiven Gefühle dem ganzen Land aufbürdet. Rache übt Pedro nicht nur an den Mördern seiner Geliebten. Postum lässt er Inês zur Königin krönen und zwingt sein ganzes Volk, dem Leichnam zu huldigen. Aus einer historisch verbürgten Tragödie im Portugal des 14. Jahrhunderts öffnet das Werk den Blick in die Gegenwart: Ein ganzes Land ist der Zerstörungswut seines Diktators ausgeliefert.
     Der Schweizer Komponist Andrea Lorenzo Scartazzini (*1971 in Basel) versteht seine Oper als Schicksal des modernen Menschen. Da ihm die spirituelle Mitte für immer entzogen ist, versucht der Protagonist mit masslosen Mitteln, sich gegen das identitätsauslöschende Nichts zu behaupten. Scartazzinis Musiksprache bedient sich neben einem grossdimensionierten Orchesterapparat der ganzen Vielfalt vokalen Ausdrucks, von Belcanto über das gesprochene Wort bis zu lautmalerischer nonverbaler Klangerzeugung.

Sprache: Deutsch

Dauer: 75 Minuten

Eintritt: von 21 bis 95 Franken

Samstag, 18. September, 18.45 Uhr: Einführung im Foyer

weitere Spieldaten:
Freitag, 10. September, 19.30 Uhr

Musikalische Leitung: Dorian Keilhack

Inszenierung: Dieter Kaegi

Bühne, Kostüme: Francis O’Connor

Chor: Alexander Martin

Dramaturgie: Regine Palmai

Mit: Alfons, König von Portugal, Pedros Vater: Günter Missenhardt
Pedro, Prinz, dann König von Portugal: Robin Adams
Der Geräderte: Peter Kennel
Loucido, Beichtvater des Königs: Gerardo Garciacano
Der Befrager: Christian Baumgärtel
Coelho: Andries Cloete
Goncalvez: Carlos Esquivel
Judit, seine Tochter: Constanze Heller
Inês: Heidi Maria Glössner

Chor des Stadttheaters Bern

Berner Symphonieorchester

Veranstaltet durch Stadttheater Bern

 

Tanz / Performance
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Samstag, 18. September
20.00 Uhr

You Should Have Seen Me

 

Dampfzentrale Kesselhaus

 
 

Einen Moment lang dachte sie, sie könne heute Abend nicht auftreten, da ihr Körper nicht das tat, was sie wollte. So nahm sie sich ein Body-Double; eine Person, die aber - wie sich herausstellte - zu mehr fähig war als das Original. In "You Should Have Seen Me" kreiert das Double im Spannungsfeld zwischen Dependenz und Autonomie, zwischen Reproduktion und Sinnerzeugung eine völlig neue Welt. Auf der Bühne werden die beiden Performer zu gegenseitigen Spiegeln. So begeben sie sich in temporäre Identitäten, verfangen sich in Momenten des Zögerns und der Unsicherheit. Die Lücken zwischen Sehen und Erinnern werden zur Quelle eigener Erfindungen und zum Ausgangspunkt neuer Szenen.
     Nach ihrem ersten Solo (My Body is an Island, 2008) vertieft die Choreographin Emma Murray ihre Reflexionen über Selbstbilder und die Art, wie wir diese erfinden, ausleben, wiederholen und manipulieren. Emma Murray, ehemalige Tänzerin des Bern Ballett, kollaboriert für ihr neues Projekt "You Should Have seen Me" mit dem Tänzer und Choreographen Joshua Monten und der englischen Performance-Künstlerin und Schriftstellerin Fiona Wright.

Sprache: Englisch

Dauer: 60 Minuten

Eintritt: 25 / 20 Franken

weitere Spieldaten:
Freitag, 17. September, 20.00 Uhr

Performer: Emma Murray und Joshua Monten

Konzept, Kollaboration: Emma Murray und Fiona Wright

Musik, Installation: Jan Stehle

Lichtdesign: Daniel Müller

Produktionsleitung: Eliane Keller

In Koproduktion mit Dampfzentrale Bern

Veranstaltet durch Dampfzentrale Bern

 

Theater
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Samstag, 18. September
20.30 Uhr

La Cérémonie

 

Schlachthaus Theater

Bild: Luc-François Georgi

"La Cérémonie" ist inspiriert von dem gleichnamigen Film des französischen Regisseurs Claude Chabrol. "La Cérémonie" spürt den versteckten Missverständnissen, ungewollten Ungerechtigkeiten, verletzten Sensibilitäten und der Wut über ungerecht verteilte Privilegien nach, die zur gewaltsamen Eskalation führen. Die Zeremonien, die 400asa dabei wiederzuerwecken sucht, haben zu tun mit Kulturrevolution, Opernhauskrawall, den Tücken interkultureller Zusammenarbeit, der Ästhetisierung sozialer Ungleichheit in der Kunst und der Auflehnung des Bürgers gegen die Rituale einer dekadenzgeschwängerten Gesellschaft. Züri brännt. Peking auch. Und Bern sowieso.
     Die Aufführung reflektiert diese Zeremonien sinnlich mittels europäischer und chinesischer Theaterformen, die vom Kommerz-Musical bis Mozart und von Brecht'schen Songs bis zur Peking-Oper reichen. Ziel des Projektes – nebst der Erstellung von ästhetischem Kunstgenuss – ist die Revitalisierung revolutionärer Energien und die Wiedereroberung von Kulturpalästen durch ein sich neu definierendes Bürgertum.

Sprache: Englisch, Deutsch, Schweizerdeutsch, Chinesisch

Dauer: 110 Minuten

Eintritt: 35 / 25 Franken

Hinweis: Findet bei jeder Witterung statt. Platzzahl limitiert.


weitere Spieldaten:
Donnerstag, 16. September, 20.30 Uhr

Von und mit: Man Cao, Meret Hottinger, Wanda Wylowa, Julian M. Grünthal, Philipp Stengele, Michael Sauter, Liu Xin und sechs Studierenden des Masterstudiengangs Theater der Hochschule der Künste Bern: Regine Fritschi, Newa Grawit, Jana Burbach, Carolin Jakoby, Mirjam Kleber, Gina Gurtner

Regie: Samuel Schwarz

Dramaturgie: Simone von Büren

Musik: Michael Sauter

Raum: Philipp Stengele

Kostüme: Esther Schmid

Coaching Pekingoper: Man Cao

Produktionsleitung: Laura Häusermann und Michael Röhrenbach

Photo: Luc-François Georg

Eine Produktion von 400asa in Koproduktion mit Zürcher Theater Spektakel, in Zusammenarbeit mit Hochschule der Künste Bern (Studienbereich Theater); Penghao Theatre, Peking; Lin Zhaohua Theatre Studio; Yu Shizhi Drama School und Communication University of China; Culturescapes; Schlachthaus Theater Bern und Biennale Bern

Dieses Projekt ist Teil des Kulturprogramms "Swiss Chinese Cultural Explorations" der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.

Veranstaltet durch Schlachthaus Theater Bern und Biennale Bern