Mittwoch, 15. September

Tagesübersicht

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12.15 Uhr  –  Botanischer Garten  –  Wut liegt in der Natur der Kunst

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14.00 Uhr  –  Botanischer Garten  –  Kinderprogramm im Botanischen Garten Bern

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18.00 Uhr  –  Stadt Bern  –  Orte der Wut

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18.00 Uhr  –  Dampfzentrale Kesselhaus  –  Charles Ives, Concord Sonata

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18.00 Uhr  –  Lorrainebrücke  –  Promenade à travers une oeuvre

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20.00 Uhr  –  Dampfzentrale Turbinensaal  –  Heiner Goebbels, Walden

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20.00 Uhr  –  Lorrainebrücke  –  Promenade à travers une oeuvre

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20.30 Uhr  –  Schlachthaus Theater  –  Explodierende Innereien

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21.30 Uhr  –  Dampfzentrale Kesselhaus & Foyer  –  Abwalden - Ein Tönstörprojekt

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22.00 Uhr  –  Stadttheater Festivalzentrum  –  Publikumsbeschimpfung


Tägliche Veranstaltungen

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ab 10.00 Uhr  –  Kunstmuseum   –  Lasterhafte Wutausbrüche

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ab 10.00 Uhr  –  Zentrum Paul Klee  –  Agent provocateur - ist wütig, macht wütig

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ab 21.30 Uhr  –  Stadttheater Festivalzentrum  –  Anger Release Machine

Rundgang / Führung
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Mittwoch, 15. September
12.15 Uhr

Wut liegt in der Natur der Kunst

Mittagsführung

Botanischer Garten

Es führen durch den Garten: Dr. Juri Steiner (Direktor Zentrum Paul Klee Bern), Prof. Dr. Markus Fischer (Direktor Botanischer Garten Bern) und Lisa Hasler (musikalische Begleitung)

Treffpunkt: vor dem Palmenhaus (oberstes der drei grossen Schauhäuser)
     

Sprache: Deutsch

Eintritt: frei

Dauer: ca 60 Minuten

Veranstaltet durch Botanischer Garten der Universität Bern in Zusammenarbeit mit Hochschule der Künste Bern und Zentrum Paul Klee.

Anmeldung unter:
info@botanischergarten.ch
oder Tel. 031 631 49 45

 

Kinderprogramm
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Mittwoch, 15. September
14.00 Uhr

Kinderprogramm im Botanischen Garten Bern

Treffpunkt: vor dem Palmenhaus (oberstes der drei grossen Schauhäuser)

Botanischer Garten

Liebe Kinder
     Hattet ihr auch schon einmal eine echte Wut im Bauch? Eine, die euch dann so richtig auf die Palme gebracht hat? War etwa ein Streit vorausgegangen und was war der Zankapfel dieses Streits? Am liebsten hättet ihr euren Widersacher dorthin geschickt, wo der Pfeffer wächst. Stimmt’s? Ihr seht, es gibt einige Gemeinsamkeiten zwischen Pflanzen und Wut. Passt mal auf: Es gibt Pflanzennamen, die einen so richtig das Fürchten lehren können. Zum Beispiel die Wutbeere, der Stechapfel, das Tollkraut, der Stinkteufel, die gemeine Blasenkirsche, die Irrbeere, Wolfswut, Tollkirsche, Bocksdorn, Brennnessel, Teufelszwirn und noch viele mehr. Zu all diesen eigenartigen Pflanzen gibt es spannende Geschichten zu erzählen und wir kennen sie alle! Damit ihr am Ende dann auch wieder entspannt und wutfrei nach Hause kommt, kochen wir uns gemeinsam noch einen leuchtgrünen Beruhigungsbalsam – rein pflanzlich, versteht sich.

weitere Spieldaten für Schulklassen:
Montag, 13. September
Dienstag, 14. September
Donnerstag, 15. September
Freitag, 17. September
Nach Vereinbarung jeweils morgens und nachmittags möglich.

Veranstaltet durch Botanischer Garten der Universität Bern

Dauer: 120 Minuten

Eintritt: 10 Franken

Anmeldungen unter:
info@botanischergarten.ch
oder Tel. 031 631 49 45

 

Rundgang / Führung
Kein VVK.  –  Nach Oben
Mittwoch, 15. September
18.00 Uhr

Orte der Wut

 

Stadt Bern

 
 

Wo es den Bernern den Hut lupfte und die Bernerinnen kratzbürstig wurden. Warum ein Sakramentshäuschen eingerissen wird und wie ein Künstler augenzwinkernd Missstände aufzeigt. Wieso ein Brunnen politisches Engagement provoziert und weshalb ein alternatives Zentrum auch nach 30 Jahren Betrieb für Gesprächsstoff sorgt.
     Mit szenischen Interventionen der geheimnisvollen roten Figur erzählen wir von Wutschichten der Stadt Bern. Der Rundgang wird vom Fachbereich Gestaltung und Kunst der Hochschule der Künste Bern gestalterisch begleitet.
     

Sprache: Dialekt

Eintritt: 20 / 15 Franken

Dauer: 90 Minuten


weitere Spieldaten:
Freitag, 10. September, 18.00 Uhr
Samstag, 11. September, 14.00 Uhr
Sonntag, 12. September, 14.00 Uhr
Montag, 13. September, 18.00 Uhr
Dienstag, 14. September, 18.00 Uhr
Donnerstag, 16. September, 18.00 Uhr
Freitag, 17. September, 18.00 Uhr
Samstag, 18. September, 14.00 Uhr

Treffpunkt: Münsterplatz (Seiteneingang Münster)

Für den Rundgang ist keine Anmeldung erforderlich.

Veranstaltet durch StattLand in Zusammenarbeit mit der Hochschule der Künste Bern (Fachbereich Gestaltung und Kunst) und der Biennale Bern


StattLand

 

Konzert
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Mittwoch, 15. September
18.00 Uhr

Charles Ives, Concord Sonata

 

Dampfzentrale Kesselhaus

Die grundlegende Idee für die Sonata war ein musikalisches Porträt von vier amerikanischen Transzendentalisten, welche sich zwischen 1840 und 1860 im Städtchen Concord (Massachusetts) aufhielten.
     Ralph Waldo Emerson, Nathaniel Hawthorne, Bronson Alcott und Henry David Thoreau sind die Protagonisten der einzelnen Sätze. "Emerson" ist ein musikalisches Porträt von unglaublicher Kraft und Intensität, erfüllt von Kämpfen und Gegensätzen. Das spukhafte Scherzo "Hawthorne" lotet alle Möglichkeiten des Instrumentes aus, einige dieser von Charles Ives verwendeten Techniken wurden in Europa erst Jahrzehnte später aufgegriffen. "The Alcotts" ist sowohl vom Tempo wie von der stabilen Tonalität her der Ruhepunkt der Sonate. Eine heitere Familienszene vor dem Kaminfeuer. Der abschliessende Satz "Thoreau" ist eine Szene unter freiem Sternenhimmel. Kirchenglocken erklingen in Concord, eine Flöte singt ein Lied in die Atmosphäre eines nächtlich ruhenden Sees. Zum Schluss tritt eine "menschliche Glaubensmelodie" auf, welche man zu kennen glaubt, obschon man sie noch nie ganz gehört hat. Dies ist eine der charakteristischen Kompositionstechniken von Ives. Schon von Beginn an klingt diese Melodie unterschwellig an und wird dann von Satz zu Satz ein wenig weiterentwickelt und kenntlich gemacht. Die Doppeldeutigkeit des anschliessend verhauchenden Trauermarsches deutete Ives folgendermassen: "Transzendent und gefühlvoll genug für den Enthusiasten oder den Zyniker".

Dauer: 60 Minuten

Eintritt: 25 / 20 Franken

weitere Spieldaten:
Dienstag, 14. September, 18.00 Uhr

Klavier: Jean-Jacques Schmid

Bratsche: Johannes Gürth

Flöte: Daniel Lappert

Veranstaltet durch IGNM Bern

 

Oper / Musiktheater
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Mittwoch, 15. September
18.00, 20.00 Uhr

Promenade à travers une oeuvre

Uraufführung: Installation und Klang-Performance inspiriert von den Arbeiten des mathematischen Genies Alexander Grothendieck

Lorrainebrücke

 
 

"Promenade à travers une oeuvre" ist eine Hommage an und eine Auseinandersetzung mit einem der grössten mathematischen Genies des 20. Jahrhunderts, dem deutsch-französischen Mathematiker Alexander Grothendieck, kongenialer Begründer der algebraischen Geometrie, die bis heute eine der grossen terra incognita der Mathematik darstellt. 1970 wandte sich Grothendieck von der Mathematik ab und engagierte sich stark politisch – er setzte sich beispielsweise persönlich für nordvietnamesische Mathematiker während des Vietnamkrieges ein – und ökologisch, indem er mathematische Vorlesungen mit ökologischen Themen verband. Er sorgte damit unter Wissenschaftlern für enormen Aufruhr. Grothendieck wurde zunehmend zum Eremiten, der sich freidenkerisch an den Rand der Gesellschaft wagte und Tausende von Seiten mit eigenen Reflexionen und Meditationen schrieb 1991 zog er sich als Eremit in die Pyrenäen zurück; nur wenige kennen seinen Aufenthaltsort. Bis heute verweigert er jeden Kontakt zur Aussenwelt.
     Die Lorrainebrücke, dieses klingende und architektonische Meisterwerk ist wie geschaffen für die Botschaft und den Geist von Grothendieck. So wird sie für die Installation Promenade à travers une oeuvre zum Ort der Begegnung mit dem metaphysischen und metapsychischen Universum dieses mathematischen Genies.

Sprache: Französisch

Dauer: 60 Minuten

Eintritt: 35 / 25 Franken

Treffpunkt: Ecke Hodlerstrasse/Lorrainebrücke

Achtung: Nicht rollstuhlgängig. Nicht geeignet für Menschen mit Platzangst.
Platzzahl limitiert.

weitere Spieldaten:
Donnerstag, 16. September, 18.00, 20.00 Uhr
Samstag, 18. September, 16.00, 18.00 Uhr

Konzeption/Komposition: Jonas Kocher

Schauspiel: Yves Jenny

Sopransaxophon: Michel Doneda

Videoinstallation: Pablo Weber

Ton und Electronics: Christian Müller

Lichtdesign: Tobias Müller

Technik: Raphael Raccuia, Pablo Weber

Blechmegafon: Jean Firmann

Veranstaltet durch: Biennale Bern


Jonas Kocher

 

Konzert
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Mittwoch, 15. September
20.00 Uhr

Heiner Goebbels, Walden

 

Dampfzentrale Turbinensaal

 
 

Walden von Heiner Goebbels, das sind musikalische Skizzen zu dem gleichnamigen Roman des Naturalisten Henry David Thoreau. Thoreau, der als Urvater des Modern Environmentalism und des zivilen Ungehorsams gilt, propagierte nach seinem zweijährigen Rückzug in eine selbstgebaute Holzhütte an den Ufern des Walden-Pond, der in den Wäldern von Concord (Massachusetts) liegt, einen radikalen, einsamen, spartanischen Individualismus, der sich nur dem Einklang mit der Natur verpflichtet.
     Die musikalische Umsetzung von Thoreaus Walden, die Heiner Goebbels 1998 für das Ensemble Modern komponierte, kann als Gegenstück zu den urbanen Bildern seines früheren Werkes "Surrogate Cities" verstanden werden. Für die neue Version von Walden, die an der Biennale Bern zu sehen ist, arbeitete Goebbels eng mit dem Ensemble Klang zusammen sowie mit Keir Neuringer als Erzähler. "Walden" ist ein räumlich-visuelles Klang-Konglomerat, eine szenische Séance, die sich in vielgestaltigen Arrangements Thoreaus Erleben einer transzendentalen Waldeinsamkeit widmet.

Sprache: Englisch

Dauer: 60 Minuten

Eintritt: 35 / 25 Franken

weitere Spieldaten:
Dienstag, 14. September, 20.00 Uhr

Musik: Ensemble Klang

Erzähler: Keir Neuringer

Veranstaltet durch Biennale Bern

 

Theater
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Mittwoch, 15. September
20.30 Uhr

Explodierende Innereien

Eine Berner Theaterrecherche

Schlachthaus Theater

 
 

Ist hier überhaupt jemand wütend? Wenn ja: Wieso? Wenn nein: Wieso nicht? Sind Sie zufrieden oder in Therapie? Kriegt Ihre Wut den Platz, den sie verdient? Wenn ja: Wo? Wenn nein: Warum nicht? Worüber ist eine Nonne wütend, ein Schüler, eine Ärztin, ein Arbeitsloser, eine Hausfrau, ein Punk? Wann waren Sie das letzte Mal wütend – und wie hat sich das geäussert? Drucken Sie aus und kreuzen Sie an! (die Umfrage bleibt anonym)

Wenn ich wütend bin:
     – schreie ich sehr laut
     – kriege ich Magenschmerzen
     – suche ich ein Gespräch
     – esse ich Süsses
     – rufe ich meinen Therapeuten an

Wütend macht mich:
     – das viele Geld, das die anderen einsacken
     – die hässlichen Blumen meines Nachbarn
     – die Zeiten der Kehrichtabfuhr
     – der Krieg in Afghanistan
     – dass mich nichts wütend macht
     – rauchfreie Restaurants
     – das Honorar meines Therapeuten

Katharina Vischer hat sich gemeinsam mit Berner Jugendlichen und SchauspielerInnen solche und ähnliche Fragen gestellt. Aus Strassen- und „SpezialistInnen“-Interviews sowie mit Texten von Sandra Künzi hat sie ein ortsspezifisches Stück zum Thema der Berner Biennale 2010 entwickelt.

Sprache: Deutsch

Eintritt: 20 / 15 / 10 (U16) Franken

Dauer: 80 Minuten

weitere Spieldaten:
Freitag, 10. September, 20.30 Uhr
Samstag, 11. September, 18.00 Uhr
Sonntag, 12. September, 18.00 Uhr
Montag, 13. September, 20.30 Uhr

Konzept und Regie: Katharina Vischer

Co-Regie/ Choreographie: Kathrin Yvonne Bigler

Mit: Armin Kopp, Gian Joray, Jacqueline Schnyder, Julia Geiser, Michaela Wendt und Berner Jugendliche

Texte: Sandra Künzi, Katharina Vischer und Ensemble

Veranstaltet durch Schlachthaus Theater Bern

 

Tanz / Performance
Kein VVK.  –  Nach Oben
Mittwoch, 15. September
21.30 Uhr

Abwalden - Ein Tönstörprojekt

Performance (Kesselhaus) & Installation (Foyer)

Dampfzentrale Kesselhaus & Foyer

Zusammen mit einem Slampoeten, einem Videokünstler und zwei Musikvermittlerinnen setzen sich Jugendliche mit dem Thema Rückzug (als Ausdruck unterdrückter Wut) auseinander. Das musikalische Modell liefert Goebbels "Walden", als philosophisches Modell dient Thoreaus Rückzugsexperiment aus dem 19. Jahrhundert, auf das sich wiederum Goebbels beruft.
     Resultat dieses Generationenaustauschs sind eine mobile Installation einerseits und eine Performance andererseits: Jugendliche Realschüler inszenieren in einer Hundehütte ihre Rückzugsversuche im öffentlichen Raum, und eine Gymnasiumsklasse bringt das traute Heim als live-elektronisch unterminierte Performance direkt auf die Bühne.

Sprache: Hochdeutsch und Berndeutsch

Dauer: 30 Minuten

Eintritt: Frei

weitere Spieldaten:
Dienstag, 14. September, 21.30 Uhr

Idee und Konzept: Studierende Musikvermittlung der HKB (Leitung: Barbara Balba Weber)
Ausführende: SchülerInnen des Gymnasiums Kirchenfeld und der Munzinger Schule Bern
Musikvermittlung: Irena Müller-Brozovic und Barbara Balba Weber
Musik&Medienkunst: Tobias Reber und Felix Hochuli
Slampoet: Kilian Ziegler
Visuals: Michael Spahr
Text Chor: Steffen Neupert

Veranstaltet durch Tönstör Musikvermittlung, Hochschule der Künste Bern (Fachbereich Musik: Studienbereiche Musikvermittlung & Musik und Medienkunst), IGNM Bern und Dampfzentrale Bern

 

Theater
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Mittwoch, 15. September
22.00 Uhr

Publikumsbeschimpfung

Making off (by Peter Handke)

Stadttheater Festivalzentrum

 
 

Mit der Neuinterpretation dieses immer noch wegweisenden Textes rechnen die beiden Theaterdiscounter-Gründer zugleich mit ihrer nun sechs Jahre währenden Arbeit am vieldiskutierten antiillusionistischen und postdramatischen freien Theater ab und treten dieses lustvoll in die Tonne. Im brutalstmöglichen Selbstversuch stellen sich zwei Nicht-Spieler einen Abend lang der "Krise der Repräsentation". Der Weg ist ungewiss, aber das Ziel ist klar: "Hier wird nicht dem Theater gegeben, was des Theaters ist."
     Georg Scharegg absolvierte seine Schauspielausbildung in Zürich und spielte an deutschen Theatern sowie in TV- und Kinoproduktionen. 2003 gründete er mit Patrick Wengenroth den Berliner "Theaterdiscounter". Dort inszenierte er Uraufführungen von Autoren wie Kathrin Röggla oder David Foster Wallace. Der Theaterdiscounter hat sich als wichtiges und permanent gefördertes Produktionshaus etabliert. Patrick Wengenroth arbeitet als Regisseur, Performer und Übersetzer. Für den Theaterdiscounter entwickelte er 2003 das Theater-Show-Format "Planet Porno", das mittlerweile seine künstlerische Heimat im Hebbel am Ufer/HAU hat. Im Herbst 2010 wird er im HAU Berlin "Die letzten Tage der Menschheit" von Karl Kraus inszenieren.

Sprache: Deutsch

Dauer: 70 Minuten

Eintritt: 25 / 20 Franken

Regie und Spiel: Georg Scharegg und Patrick Wengenroth

Veranstaltet durch Biennale Bern