Unterstützt durch:








Tagesprogramm

17.00 Uhr  |  Galeriegeschoss Railcity  |  Konzerte im Bahnhof Bern|  Details 

18.00 Uhr  |  Vidmarhallen  |  Così fan tutte|  Details 

18.00 Uhr  |  Konservatorium Bern  |  Seventeen Lyrics of Li Po|  Details 

19.30 Uhr  |  Zentrum Paul Klee  |  Adolf Wölfli|  Details 

21.30 Uhr  |  Schlachthaus Theater  |  Gerhard Rühm und Monika Lichtenfeld
|  Details 

22.00 Uhr  |  Kunsthalle  |  Lange Nacht des Palavers|  Details 

22.00 Uhr  |  Konservatorium Bern  |  Mikrotöne III|  Details 

Mittwoch, 17. September

17.00 Uhr, Galeriegeschoss Railcity
Eintritt: Frei - Dauer: 1 Stunde

Konzerte im Bahnhof Bern

Studierende der Schlagzeugklasse von Harald Glamsch und Hans-Jürg Wahlich
der Hochschule der Künste Bern stellen sich vor

Es spielen: Christoph Erlacher, Simon Forster, Christian Kyburz,
Michael Meinen und Anastasiya Stoyanova

Kompositionen von: Mark Glentworth, Steve Grimo,
Eckhard Kopetzki, Emmanuel Sejourne, Eric Sammut,
Todd Ukena, Hans-Jürg Wahlich

Veranstaltet durch: Hochschule der Künste Bern

Mittwoch, 17. September

18.00 Uhr, Vidmarhallen
Eintritt: 35 / 25 Franken - Dauer: 3 1/2 Stunden
Weitere Vorstellungen: Dienstag, 16.09.2008, (18.00 Uhr)

Così fan tutte

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

«Così fan tutte» erprobt das Fremdgehen fast schon im Sinne eines Menschenexperiments: Ein älteres, durch das Leben zynisch gewordenes Paar zwingt zwei junge Liebespaare durch die Himmel und die Höllen des Fremdgehens. Die Männer sind die Wissenden, mit den Frauen wird gespielt. Die Männer spielen die Gefühle, die Frauen leben sie. Aber alle Gefühle werden enttäuscht, zugleich neue entdeckt, die Liebe in neuen Formen erprobt. Im 19. Jahrhundert wagte man dieses radikale Stück – obwohl es vom verehrten Mozart stammte – lange Zeit nicht in der Originalfassung auf die Bühne zu bringen. Komplizierteste Neuhandlungen wurden kreiert, um dem Publikum diese Mischung von Frivolität und Zynismus nicht zumuten zu müssen. Heute wissen wir, dass die Oper etwas vom Persönlichsten und Intensivsten ist, was Mozart je komponierte. Nie sonst hat er so direkt sein eigenes Leben und das seiner Sängerinnen und Sänger auf die Bühne gebracht.

Das Opernstudio der Hochschschule der Künste Bern bringt «Così» teilweise in einer neuen Bearbeitung für Blechbläser auf die Bühne. Regie wie Dramaturgie reflektieren die komplexe Rezeptionsgeschichte und machen die Oper über das Fremdgehen auf diese Weise selber zum Fremdgang.

Ensemble: Studierende des Schweizer Opernstudios, Hochschule der Künste Bern

Besetzung Dienstag 16.9:
Julie Koch (Fiordiligi), Maria Victoria Haas (Dorabella), Catriona Bühler (Despina), William Lombardi (Ferrando)*, Roger Bucher (Guglielmo), Jan - Pawel Nowacki (Don Alfonso)

Besetzung Mittwoch 17.9:
Valérie Danesin (Fiordiligi), Nina d’Angiolella (Dorabella), Marysol Schalit (Despina), William Lombardi (Ferrando)*, Roger Bucher (Guglielmo), Jérémie Brocard (Don Alfonso)
* Gast der HKB

Orchester: Studierende des Fachbereichs Musik HKB und Gäste
Musikalische Leitung: Georg Pammer
Inszenierung: Jörg Behr
Bühne, Kostüme: Sabina Moncys
Dramaturgie: Thomas Fiedler
Instrumentalfassung 1. Szene: Roland Fröscher
Orchesterdisposition: Dominique Roggen
Mithilfe Orchesterdisposition: Malina Wildi
Musikalische Vorbereitung: Franco Trinca, Pawel Mazurkiewicz
Diktion: Esther de Bros
Regieassistenz: Barbora Horakova, Naosato Kikawada
Maske: Anja Wiegmann
Technik, Beleuchtung: Stadttheater Bern
Mitarbeit Beleuchtung: Hamid Khadiri
Anfertigung Bühnenbild: Berner Fachhochschule- Architektur, Holz und Bau/
Claudius Erbsmehl

Bild: Corine Steiner

Mittwoch, 17. September

18.00 Uhr, Konservatorium Bern
Eintritt: 25 /15 Franken - Dauer: 1 Stunde

Seventeen Lyrics of Li Po

Von Harry Partch.
In der Übersetzung von Shigeyosi Obata (1928)

Harry Partch (1901–1974) zählt zu den grössten Aussenseitern der Musikgeschichte. 1928 brach er mit allen Traditionen der europäischen Musik und schuf ein Tonsystem, das auf Reinstimmung aufbaut und die Oktave in 43 Intervalle mit ungleichem Abstand teilt, was zu zahlreichen neuen Intervallen führt. Später baute er sich für dieses Tonsystem ein ganzes Orchester mit Instrumenten aus Whisky-Flaschen, Bambusrohren, Lampengläsern, Bombenhülsen und vielen andern Materialien.

Die «Seventeen Lyrics» nach Texten des chinesischen Dichters Li Po, der im achten Jahrhundert wirkte, entstanden in den frühen Dreissiger Jahren und sind Partchs erste Beschäftigung mit dem neuentwickelten Tonsystem und mit dem mikrotonalen Sprechgesang, den er «Intoning Voice» nannte. Partch notierte die Sprechstimme in exakten mikrotonalen Höhen und begleitete sich dazu mit der Adapted Viola, einer Bratsche mit langem Griffbrett, die er auf den Knien spielte. Dieser Liederzyklus, der zugleich höchste Differenzierung und grösste Reduktion anstrebt, steht in der Musikgeschichte absolut einzigartig da.
http://www.harrypartch.com

Stephen Kalm (Intoning Voice), Ted Mook (Tenor Violin)
Veranstaltet durch: Hochschule der Künste Bern

Mittwoch, 17. September

19.30 Uhr, Zentrum Paul Klee
Eintritt: 35 / 25 Franken (Konzert), 45 / 35 Franken (inkl. Ausstellung) - Dauer: 1 Stunde
Das ZPK ist am 17. 09. durchgehend geöffnet bis Konzertbeginn

Adolf Wölfli

0 Grad o/ooo: Entbrannt von Liebes, = Flammen.
Mit Wolfram Berger und Erika Stucky

Der ehemalige Bauernknecht Adolf Wölfli, 1864 geboren und 1930 als Patient der Irrenanstalt Waldau bei Bern gestorben, gilt als das berühmteste Beispiel eines schöpferischen Schizophrenen. Wölfli hat ein unermessliches zeichnerisches, dichterisches und auch musikalisches Werk geschaffen, das durch seine phantastische Vielfalt und Unbändigkeit fasziniert. Sehr früh schon setzte sich der Schauspieler Wolfram Berger mit Adolf Wölfli auseinander und er gestaltete mit der riesigen Sammlung von Adolf Wölflis Schriften, Gedichten und Geschichten aus verschiedenen Zeiten einen «Wölfli-Abend». Für die «Biennale Bern» arbeitet er erstmals mit der Stimmperformerin und Jodlerin Erika Stucky zusammen, die die Gesänge von Wölfli frei-improvisatorisch umsetzt.

Wolfram Berger (*1945) verfolgte bis 1980 eine Bühnenkarriere unter Theaterleitern wie Düggelin, Bolliger und Peymann, wandte sich dann aber einer freien Schauspielerund Regietätigkeit zu und begann als Kleinkünstler eigene Programme zu bestimmten Schriftstellern zu gestalten – oft in Zusammenarbeit mit Musikern. So entstanden neben dem «Wölfli-Abend», der für WIEN MODERN konzipiert und am Burgtheater Wien uraufgeführt wurde, unter anderem auch Programme zu Karl Valentin und Ernst Jandl.

Erika Stucky (*1962) wuchs in den USA und im Oberwallis auf und studierte Theater und Jazz in Paris. Sie spielt mit verschiedenen kulturellen Identitäten, verbindet modernste Vokaltechniken mit Volksmusik und Jazz. Mit Adolf Wölfli, der sich eine ähnliche kulturelle Vielfalt in der Isolation der Waldau eroberte, beschäftigt sie sich an der Biennale Bern erstmals.
http://www.bergerwolfram.at
http://www.erikastucky.ch

Wolfram Berger (Schauspiel)
Erika Stucky (Vokalimprovisation)
Veranstaltet durch: Zentrum Paul Klee und Biennale Bern

Bild: ZVG

Mittwoch, 17. September

21.30 Uhr, Schlachthaus Theater
Eintritt frei

Gerhard Rühm und Monika Lichtenfeld

Am Mittwoch, 17. September wird Sprache einmal mehr zu Musik: Gerhard Rühm, der Altmeister der Österreichischen Poesie, wird zusammen mit Monika Lichtenfeld ein Sprachduett aufführen, bei dem sie gleichzeitig und abwechslungsweise Silben zureiten und Laute dressieren, und mit höchst vergnüglichen Kompositionen ihren ganz eigenen Blick auf die Sprache, die Realität und alles dazwischen werfen. Vielversprechende Titel wie «Die entfesselte Küche» oder «Wie traurig, wenn Möbel nachts von Bäumen träumen» lassen aufhorchen, was in dieser Sprachraumwohnung alles passieren kann.

Gerhard Rühm wurde 1930 in Wien geboren, studierte Klavier und Komposition, publiziert seit den 50 er-Jahren Lautgedichte, Sprechtexte, visuelle Poesie und vieles mehr. Sein Schaffen zeichnen viele Gemeinschaftsarbeiten aus, unter anderem mit H.C. Artmann, Friedrich Achtleitner oder Konrad Bayer. Er erhielt mehrere bedeutende Preise, darunter den «Grossen Österreichischen Staats-Preis für Literatur».

Monika Lichtenfeld wurde 1938 in Düsseldorf geboren, sie arbeitet als Musikpublizistin, hat unter anderem die«Gesammelten Schriften» von György Ligeti herausgegeben und ist Mitglied zahlreicher Jurys. Seit Mitte der 80 er-Jahre tritt sie als Sprecherin und Interpretin experimenteller Poesie in Erscheinung.

Veranstaltet durch: Schlachthaus Theater

Mittwoch, 17. September

22.00 Uhr, Kunsthalle
Eintritt: Frei - Dauer: Offen

Lange Nacht des Palavers

Wenn künstlerische Forschung mehr als ein Gespräch in der Ausstellung sein soll, stellt sich die Frage nach dem räumlichen Verhältnis zwischen den Forschenden und dem Werk. In welcher Form muss das Kunstwerk am Ort der Verhandlung präsent sein? Muss ein realisiertes Werk überhaupt vorhanden sein? Oder entfaltet sich die Forschung selbst zu einem Werk, das die gängige Trennung zwischen Werk und seiner Verhandlung gerade aufhebt? Und wie unterscheidet sich die Verhandlung als Format künstlerischer Forschung von anderen Kontextualisierungen wie Kritik und Diskurs. Kann ein Werk zugleich sein Text und sein Kontext sein?

In der «Langen Nacht des Palavers» ist das Werk als ‹Sprecher› präsent. Doch die Objekte der bildenden Kunst sind nicht die einzige Referenz für die Auseinandersetzung und Diskussion. Vielmehr soll ein der Forschung vergleichbarer Raum erzeugt werden, der das Kunstwerk und seine Doppelgänger – seine medialen Übersetzungen – an einen Tisch bringen kann, um die Verhandlung als intermediale Inszenierung (von Wissen) zu begreifen. Es geht also um ein Setting, das die traditionellen Rollen von Sprecher, Objekt, Abbildungen, Autoren und Publikum in Frage stellt und zugleich einen neuen Spielraum bietet. Diese Verhandlung kann als ein Gesprächsformat von öffentlichem Denken immer wieder aufgeführt werden. So wird das Palaver zu einem Präsentationsort auf Zeit, nämlich für die Dauer der Verhandlung.
Im Unterschied zu Gesprächsformaten, die von der Institution initiiert werden, ist das Palaver aus der Perspektive der künstlerischen Produktion her konzipiert. Ausgehend von einem Konzept künstlerischer Forschung von Florian Dombois entwickelte Eran Schaerf einen Realisierungsvorschlag für einen Raum mit Spielregeln, der anlässlich der «Biennale Bern» von der Kunsthalle getestet wird. In der «Langen Nacht des Palavers» werden Werke von vier internationalen Künstlerpersönlichkeiten verhandelt.

Mit: Florian Dombois, Eran Schaerf, Philippe Pirotte,
verschiedenen künstlerischen Arbeiten und vielen Gästen

Veranstaltet durch: Kunsthalle Bern

Mittwoch, 17. September

22.00 Uhr, Konservatorium Bern
Eintritt: 25 /15 Franken - Dauer: 1 Stunde

Mikrotöne III

Dritteltonjazz und Uraufführung von Georg Friedrich Haas

Rein zufällig hatte der Klavierimprovisator und Jazz-Pianist Malcolm Braff bei einer Aufnahmesession im Musikstudio der HKB den Dritteltonflügel von Julián Carrillo (1875 – 1965) entdeckt und war von den neuen harmonischen Möglichkeiten sofort begeistert. Während eines interdisziplinären Projektes erkundete er an der HKB mit Studierenden die Möglichkeiten im Dritteltonsystem, in dem man zwar viele unbekannte Intervalle, aber keine Mollterz, keine Quarte und keine Quinte spielen kann. An der «Biennale Bern» präsentiert er diese Erforschungen des Dritteltonsystems zusammen mit Musikern, die sich von diesem Projekt begeistern liessen. Einen Gegenpol bildet im Konzert die Uraufführung des Duos für zwei Kontrabassklarinetten des österreichischen und in Basel lehrenden Komponisten Georg Friedrich Haas. Seit Jahrzehnten beschäftigt sich Haas mit unterschiedlichen ‹mikrotonalen Systemen›. Das Werk wurde für das Duo Donna und Ernesto Molinari im Auftrag der «Biennale Bern» geschrieben.

Malcolm Braff (Dritteltonflügel), Andreas Renggli* (Dritteltonsynthesizer), Ernesto Molinari (Klarinetten), Yannick Barman (Trompete), Kevin Chesham* (Schlagzeug), Donna Molinari (Kontrabassklarinette)**
** Uraufführung von Georg Friedrich Haas
* Studierende der HKB
Veranstaltet durch: Hochschule der Künste Bern und IGNM Bern

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Unterstützt durch:








Tagesprogramm

17.00 Uhr  |  Galeriegeschoss Railcity  |  Konzerte im Bahnhof Bern|  Details 

18.00 Uhr  |  Vidmarhallen  |  Così fan tutte|  Details 

18.00 Uhr  |  Konservatorium Bern  |  Seventeen Lyrics of Li Po|  Details 

19.30 Uhr  |  Zentrum Paul Klee  |  Adolf Wölfli|  Details 

21.30 Uhr  |  Schlachthaus Theater  |  Gerhard Rühm und Monika Lichtenfeld
|  Details 

22.00 Uhr  |  Kunsthalle  |  Lange Nacht des Palavers|  Details 

22.00 Uhr  |  Konservatorium Bern  |  Mikrotöne III|  Details 

Mittwoch, 17. September

17.00 Uhr, Galeriegeschoss Railcity
Eintritt: Frei - Dauer: 1 Stunde

Konzerte im Bahnhof Bern

Studierende der Schlagzeugklasse von Harald Glamsch und Hans-Jürg Wahlich
der Hochschule der Künste Bern stellen sich vor

Es spielen: Christoph Erlacher, Simon Forster, Christian Kyburz,
Michael Meinen und Anastasiya Stoyanova

Kompositionen von: Mark Glentworth, Steve Grimo,
Eckhard Kopetzki, Emmanuel Sejourne, Eric Sammut,
Todd Ukena, Hans-Jürg Wahlich

Veranstaltet durch: Hochschule der Künste Bern

Mittwoch, 17. September

18.00 Uhr, Vidmarhallen
Eintritt: 35 / 25 Franken - Dauer: 3 1/2 Stunden
Weitere Vorstellungen: Dienstag, 16.09.2008, (18.00 Uhr)

Così fan tutte

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

«Così fan tutte» erprobt das Fremdgehen fast schon im Sinne eines Menschenexperiments: Ein älteres, durch das Leben zynisch gewordenes Paar zwingt zwei junge Liebespaare durch die Himmel und die Höllen des Fremdgehens. Die Männer sind die Wissenden, mit den Frauen wird gespielt. Die Männer spielen die Gefühle, die Frauen leben sie. Aber alle Gefühle werden enttäuscht, zugleich neue entdeckt, die Liebe in neuen Formen erprobt. Im 19. Jahrhundert wagte man dieses radikale Stück – obwohl es vom verehrten Mozart stammte – lange Zeit nicht in der Originalfassung auf die Bühne zu bringen. Komplizierteste Neuhandlungen wurden kreiert, um dem Publikum diese Mischung von Frivolität und Zynismus nicht zumuten zu müssen. Heute wissen wir, dass die Oper etwas vom Persönlichsten und Intensivsten ist, was Mozart je komponierte. Nie sonst hat er so direkt sein eigenes Leben und das seiner Sängerinnen und Sänger auf die Bühne gebracht.

Das Opernstudio der Hochschschule der Künste Bern bringt «Così» teilweise in einer neuen Bearbeitung für Blechbläser auf die Bühne. Regie wie Dramaturgie reflektieren die komplexe Rezeptionsgeschichte und machen die Oper über das Fremdgehen auf diese Weise selber zum Fremdgang.

Ensemble: Studierende des Schweizer Opernstudios, Hochschule der Künste Bern

Besetzung Dienstag 16.9:
Julie Koch (Fiordiligi), Maria Victoria Haas (Dorabella), Catriona Bühler (Despina), William Lombardi (Ferrando)*, Roger Bucher (Guglielmo), Jan - Pawel Nowacki (Don Alfonso)

Besetzung Mittwoch 17.9:
Valérie Danesin (Fiordiligi), Nina d’Angiolella (Dorabella), Marysol Schalit (Despina), William Lombardi (Ferrando)*, Roger Bucher (Guglielmo), Jérémie Brocard (Don Alfonso)
* Gast der HKB

Orchester: Studierende des Fachbereichs Musik HKB und Gäste
Musikalische Leitung: Georg Pammer
Inszenierung: Jörg Behr
Bühne, Kostüme: Sabina Moncys
Dramaturgie: Thomas Fiedler
Instrumentalfassung 1. Szene: Roland Fröscher
Orchesterdisposition: Dominique Roggen
Mithilfe Orchesterdisposition: Malina Wildi
Musikalische Vorbereitung: Franco Trinca, Pawel Mazurkiewicz
Diktion: Esther de Bros
Regieassistenz: Barbora Horakova, Naosato Kikawada
Maske: Anja Wiegmann
Technik, Beleuchtung: Stadttheater Bern
Mitarbeit Beleuchtung: Hamid Khadiri
Anfertigung Bühnenbild: Berner Fachhochschule- Architektur, Holz und Bau/
Claudius Erbsmehl

Bild: Corine Steiner

Mittwoch, 17. September

18.00 Uhr, Konservatorium Bern
Eintritt: 25 /15 Franken - Dauer: 1 Stunde

Seventeen Lyrics of Li Po

Von Harry Partch.
In der Übersetzung von Shigeyosi Obata (1928)

Harry Partch (1901–1974) zählt zu den grössten Aussenseitern der Musikgeschichte. 1928 brach er mit allen Traditionen der europäischen Musik und schuf ein Tonsystem, das auf Reinstimmung aufbaut und die Oktave in 43 Intervalle mit ungleichem Abstand teilt, was zu zahlreichen neuen Intervallen führt. Später baute er sich für dieses Tonsystem ein ganzes Orchester mit Instrumenten aus Whisky-Flaschen, Bambusrohren, Lampengläsern, Bombenhülsen und vielen andern Materialien.

Die «Seventeen Lyrics» nach Texten des chinesischen Dichters Li Po, der im achten Jahrhundert wirkte, entstanden in den frühen Dreissiger Jahren und sind Partchs erste Beschäftigung mit dem neuentwickelten Tonsystem und mit dem mikrotonalen Sprechgesang, den er «Intoning Voice» nannte. Partch notierte die Sprechstimme in exakten mikrotonalen Höhen und begleitete sich dazu mit der Adapted Viola, einer Bratsche mit langem Griffbrett, die er auf den Knien spielte. Dieser Liederzyklus, der zugleich höchste Differenzierung und grösste Reduktion anstrebt, steht in der Musikgeschichte absolut einzigartig da.
http://www.harrypartch.com

Stephen Kalm (Intoning Voice), Ted Mook (Tenor Violin)
Veranstaltet durch: Hochschule der Künste Bern

Mittwoch, 17. September

19.30 Uhr, Zentrum Paul Klee
Eintritt: 35 / 25 Franken (Konzert), 45 / 35 Franken (inkl. Ausstellung) - Dauer: 1 Stunde
Das ZPK ist am 17. 09. durchgehend geöffnet bis Konzertbeginn

Adolf Wölfli

0 Grad o/ooo: Entbrannt von Liebes, = Flammen.
Mit Wolfram Berger und Erika Stucky

Der ehemalige Bauernknecht Adolf Wölfli, 1864 geboren und 1930 als Patient der Irrenanstalt Waldau bei Bern gestorben, gilt als das berühmteste Beispiel eines schöpferischen Schizophrenen. Wölfli hat ein unermessliches zeichnerisches, dichterisches und auch musikalisches Werk geschaffen, das durch seine phantastische Vielfalt und Unbändigkeit fasziniert. Sehr früh schon setzte sich der Schauspieler Wolfram Berger mit Adolf Wölfli auseinander und er gestaltete mit der riesigen Sammlung von Adolf Wölflis Schriften, Gedichten und Geschichten aus verschiedenen Zeiten einen «Wölfli-Abend». Für die «Biennale Bern» arbeitet er erstmals mit der Stimmperformerin und Jodlerin Erika Stucky zusammen, die die Gesänge von Wölfli frei-improvisatorisch umsetzt.

Wolfram Berger (*1945) verfolgte bis 1980 eine Bühnenkarriere unter Theaterleitern wie Düggelin, Bolliger und Peymann, wandte sich dann aber einer freien Schauspielerund Regietätigkeit zu und begann als Kleinkünstler eigene Programme zu bestimmten Schriftstellern zu gestalten – oft in Zusammenarbeit mit Musikern. So entstanden neben dem «Wölfli-Abend», der für WIEN MODERN konzipiert und am Burgtheater Wien uraufgeführt wurde, unter anderem auch Programme zu Karl Valentin und Ernst Jandl.

Erika Stucky (*1962) wuchs in den USA und im Oberwallis auf und studierte Theater und Jazz in Paris. Sie spielt mit verschiedenen kulturellen Identitäten, verbindet modernste Vokaltechniken mit Volksmusik und Jazz. Mit Adolf Wölfli, der sich eine ähnliche kulturelle Vielfalt in der Isolation der Waldau eroberte, beschäftigt sie sich an der Biennale Bern erstmals.
http://www.bergerwolfram.at
http://www.erikastucky.ch

Wolfram Berger (Schauspiel)
Erika Stucky (Vokalimprovisation)
Veranstaltet durch: Zentrum Paul Klee und Biennale Bern

Bild: ZVG

Mittwoch, 17. September

21.30 Uhr, Schlachthaus Theater
Eintritt frei

Gerhard Rühm und Monika Lichtenfeld

Am Mittwoch, 17. September wird Sprache einmal mehr zu Musik: Gerhard Rühm, der Altmeister der Österreichischen Poesie, wird zusammen mit Monika Lichtenfeld ein Sprachduett aufführen, bei dem sie gleichzeitig und abwechslungsweise Silben zureiten und Laute dressieren, und mit höchst vergnüglichen Kompositionen ihren ganz eigenen Blick auf die Sprache, die Realität und alles dazwischen werfen. Vielversprechende Titel wie «Die entfesselte Küche» oder «Wie traurig, wenn Möbel nachts von Bäumen träumen» lassen aufhorchen, was in dieser Sprachraumwohnung alles passieren kann.

Gerhard Rühm wurde 1930 in Wien geboren, studierte Klavier und Komposition, publiziert seit den 50 er-Jahren Lautgedichte, Sprechtexte, visuelle Poesie und vieles mehr. Sein Schaffen zeichnen viele Gemeinschaftsarbeiten aus, unter anderem mit H.C. Artmann, Friedrich Achtleitner oder Konrad Bayer. Er erhielt mehrere bedeutende Preise, darunter den «Grossen Österreichischen Staats-Preis für Literatur».

Monika Lichtenfeld wurde 1938 in Düsseldorf geboren, sie arbeitet als Musikpublizistin, hat unter anderem die«Gesammelten Schriften» von György Ligeti herausgegeben und ist Mitglied zahlreicher Jurys. Seit Mitte der 80 er-Jahre tritt sie als Sprecherin und Interpretin experimenteller Poesie in Erscheinung.

Veranstaltet durch: Schlachthaus Theater

Mittwoch, 17. September

22.00 Uhr, Kunsthalle
Eintritt: Frei - Dauer: Offen

Lange Nacht des Palavers

Wenn künstlerische Forschung mehr als ein Gespräch in der Ausstellung sein soll, stellt sich die Frage nach dem räumlichen Verhältnis zwischen den Forschenden und dem Werk. In welcher Form muss das Kunstwerk am Ort der Verhandlung präsent sein? Muss ein realisiertes Werk überhaupt vorhanden sein? Oder entfaltet sich die Forschung selbst zu einem Werk, das die gängige Trennung zwischen Werk und seiner Verhandlung gerade aufhebt? Und wie unterscheidet sich die Verhandlung als Format künstlerischer Forschung von anderen Kontextualisierungen wie Kritik und Diskurs. Kann ein Werk zugleich sein Text und sein Kontext sein?

In der «Langen Nacht des Palavers» ist das Werk als ‹Sprecher› präsent. Doch die Objekte der bildenden Kunst sind nicht die einzige Referenz für die Auseinandersetzung und Diskussion. Vielmehr soll ein der Forschung vergleichbarer Raum erzeugt werden, der das Kunstwerk und seine Doppelgänger – seine medialen Übersetzungen – an einen Tisch bringen kann, um die Verhandlung als intermediale Inszenierung (von Wissen) zu begreifen. Es geht also um ein Setting, das die traditionellen Rollen von Sprecher, Objekt, Abbildungen, Autoren und Publikum in Frage stellt und zugleich einen neuen Spielraum bietet. Diese Verhandlung kann als ein Gesprächsformat von öffentlichem Denken immer wieder aufgeführt werden. So wird das Palaver zu einem Präsentationsort auf Zeit, nämlich für die Dauer der Verhandlung.
Im Unterschied zu Gesprächsformaten, die von der Institution initiiert werden, ist das Palaver aus der Perspektive der künstlerischen Produktion her konzipiert. Ausgehend von einem Konzept künstlerischer Forschung von Florian Dombois entwickelte Eran Schaerf einen Realisierungsvorschlag für einen Raum mit Spielregeln, der anlässlich der «Biennale Bern» von der Kunsthalle getestet wird. In der «Langen Nacht des Palavers» werden Werke von vier internationalen Künstlerpersönlichkeiten verhandelt.

Mit: Florian Dombois, Eran Schaerf, Philippe Pirotte,
verschiedenen künstlerischen Arbeiten und vielen Gästen

Veranstaltet durch: Kunsthalle Bern

Mittwoch, 17. September

22.00 Uhr, Konservatorium Bern
Eintritt: 25 /15 Franken - Dauer: 1 Stunde

Mikrotöne III

Dritteltonjazz und Uraufführung von Georg Friedrich Haas

Rein zufällig hatte der Klavierimprovisator und Jazz-Pianist Malcolm Braff bei einer Aufnahmesession im Musikstudio der HKB den Dritteltonflügel von Julián Carrillo (1875 – 1965) entdeckt und war von den neuen harmonischen Möglichkeiten sofort begeistert. Während eines interdisziplinären Projektes erkundete er an der HKB mit Studierenden die Möglichkeiten im Dritteltonsystem, in dem man zwar viele unbekannte Intervalle, aber keine Mollterz, keine Quarte und keine Quinte spielen kann. An der «Biennale Bern» präsentiert er diese Erforschungen des Dritteltonsystems zusammen mit Musikern, die sich von diesem Projekt begeistern liessen. Einen Gegenpol bildet im Konzert die Uraufführung des Duos für zwei Kontrabassklarinetten des österreichischen und in Basel lehrenden Komponisten Georg Friedrich Haas. Seit Jahrzehnten beschäftigt sich Haas mit unterschiedlichen ‹mikrotonalen Systemen›. Das Werk wurde für das Duo Donna und Ernesto Molinari im Auftrag der «Biennale Bern» geschrieben.

Malcolm Braff (Dritteltonflügel), Andreas Renggli* (Dritteltonsynthesizer), Ernesto Molinari (Klarinetten), Yannick Barman (Trompete), Kevin Chesham* (Schlagzeug), Donna Molinari (Kontrabassklarinette)**
** Uraufführung von Georg Friedrich Haas
* Studierende der HKB
Veranstaltet durch: Hochschule der Künste Bern und IGNM Bern