Tanz — Belgien
 

Anne Teresa De Keersmaeker/Rosas und Ictus

Vortex Temporum

Anne Teresa De Keersmaeker gehört zu den wenigen ChoreographInnen, die immer wieder die Aus­einandersetzung mit zeitgenössischer Musik ­suchen. Seit etwa zehn Jahren gilt ihre analytische Aufmerksamkeit Vortex Temporum, einem Spätwerk des 1998 verstorbenen französischen Komponisten Gérard Grisey. Die instrumentalen Mixturen des Werkes basieren auf physikalischen Qualitäten von Tönen und Obertönen und ergeben ein weites ­Spektrum farbiger Harmonien und Klänge. Der ­Titel, zu Deutsch Zeitwirbel/Zeitstrudel, weist auf einen ausgeprägten Sinn für kreis- oder spiral­förmige Bewegungsmuster – Figuren, die in vielen Choreographien von Rosas auftauchen.
Für Vortex Temporum versammeln sich zwei belgische Ausnahme-Ensembles: die von Anne ­Teresa De Keersmaeker gegründete Kompagnie Rosas und das auf Neue Musik spezialisierte Ensemble Ictus. Gemeinsam untersuchen sie, wie Zeit sich verdichtet und ausdehnt, zusammenzieht und ­entfaltet, um in einem choreographischen Kontrapunkt den Klängen, Gesten, Bewegungen und der Dynamik des Raums eine Gleichwertigkeit und ­Unabhängigkeit zu ermöglichen. In ihren letzten beiden Meisterwerken En Atendant und Cesena ­gelang es Anne ­Teresa De Keersmaeker, im dichten Zusammenspiel von Tänzern und Musikern die ­Polyphonie einer ­alten Musik nahezu plastisch sichtbar und Bewegungen räumlich hörbar zu machen. Mit Vortex Temporum sucht die Künstlerin erneut den Dialog mit einer Partitur und dem Raum.

Eine Produktion von Rosas in Koproduktion mit De Munt/La Monnaie, Ruhrtriennale, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Théâtre de la Ville Paris, ­Sadler’s Wells, Opéra de Lille, ImPulsTanz, Holland Festival, Concertgebouw Brugge

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